Die böhmischen Länder waren durch eine Wirtschaftsdepression unter der Herrschaft von Wenzel IV., dem Sohn Karl IV. betroffen. Wegelagerer und Seuchenepidemien lasteten über dem Land, während private Fehden wüteten. Die Kirche, die die Einhaltung der Gebote Gottes überwachen sollte, konzentrierte sich auf das Erobern von Machtpositionen und das Anhäufen von Besitztümern. Geistliche hatten lange Zeit hinweg die Verwaltungsarbeit für die Könige geleistet, und anstelle von Geld erhielten sie dafür eine Kirchengemeinde. Die Kritik an der Kirche wegen ihres Abweichens von ihren ursprünglichen Grundsätzen wurde immer lauter, nicht nur in Böhmen, sondern überall in Europa.
Die Kritiker dachten, dass eine Rückkehr zu den ursprünglichen Idealen der Kirche die Lösung dieser Situation darstelle.. Sie forderten, dass die Kirche auf weltliche Macht und ihr beträchtlichen Besitztümer verzichten sollte, was sie natürlich nicht tat.
Meister Jan Hus, Magister an der Prager Universität, predigte in der Bethlehem-Kapelle. Für ihn war die Bibel das größte Paradigma für das Leben und die höchste Autorität. Er propagierte das Ideal von einer armen Kirche. Der vollkommenen Welt Gottes näher zu kommen sei demnach der Zweck irdischer Bemühungen. Laut Hus und seinen Anhängern war der Zerfall des damaligen Lebens im ganzen Land bezeichnend für die bevorstehende Ankunft des Antichristen. Die deutschen Dozenten an der Prager Universität konnten sich Meinungen des Jan Hus nicht anschließen. Sie führten offenbar auch selbst Klage beim Papst über die vermeintlichen böhmischen Ketzer.
Verärgert über die Schädigung des Rufs des Königreichs im Ausland griff Wenzel IV. zu Vergeltungsmaßnahmen. Durch das Kuttenberger Dekret von 1409 legte er die Kontrolle der Universität in die Hände der Splittergruppe um Hus. Er änderte die Abstimmungsregeln, sodass die böhmische Nation drei Stimmen im Gegensatz zu einer gemeinsamen Stimme für alle ausländischen Nationen erhielt. Daraus ergab sich ein tiefer Bruch, der zum Weggang der deutschen Dozenten und Studenten an andere Reichsuniversitäten führte.
Der König unterstützte Hus zunächst, aber die Kritik von Hus am Ablasshandel sowie der sich verschlechternde Rufs des Königreichs, in dem der König scheinbar seine Hand über einen Ketzer hielt, veränderten die Situation. Der Papst erließ für Prag ein Interdikt (d.h. ein Verbot von kirchlichen Zeremonien – Begräbnissen, Hochzeiten, Kindstaufen, usw.), das so lange währen sollte, bis Jan Hus dort lebte.
Ein Teil der Kirche versuchte, die Probleme (die in erster Linie aus der Kirchenspaltung herrührten) mit Hilfe der Konzile zu lösen. Und das entsprach auch dem Zeitgeist, da im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts Europa nicht weniger als drei Päpste hatte, die untereinander zerstritten waren. Hus erschien auf dem Konzil von Konstanz, das vom Bruder des Königs, von Sigismund von Luxemburg, einberufen worden war, um die Berechtigung der böhmischen Lösung gegen die Kirche zu verteidigen. Seine Anstrengungen waren vergebens. Er überzeugte die kirchlichen Würdenträger nicht, und er wiederum weigerte sich, seinen Überzeugungen abzuschwören. Am 6. Juli 1415 wurde er in Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Heutzutage wird dieses Tages im Rahmen eines tschechischen Nationalfeirtags gedacht. Den Delegierten des Konzils gelang es, das päpstliche Schisma zu beenden.
Die tschechische Reformation überholt die Reformation in Europa, die auf dem Augustinermönch und Universitätsprofessor Martin Luther beruht, von hundert Jahren. Martin Luther vereinbart, nachdem er die Texte „über die Kirche“ Jan Hus, im Einklang mit der tschechischen Reformation lesen. Im Jahr 2015 zum 600. Jahrestag des Todes von Johannes Hus, die zu 2017 und den 500. Jahrestag der Reformation.
Vor allem in Prag und Südböhmen Region sind einige Szenen, die dem Werk des berühmten tschechischen Reformator Jan Hus in Zusammenhang stehen. Unabhängig davon, wann Sie uns besuchen, wird es immer besondere Ereignisse in für Sie zu erleben und zu genießen!