Führungen
4 verfügbare FührungenDie Reformbewegung Ende des 14. und Anfangs des 15. Jahrhunderts ist mit der Tätigkeit von Meister Jan Hus verbunden. Er predigte, verfasste Schriften und lehrte an der Prager Universität. Nach seinem Märtyrertod in Konstanz im Jahr 1415 wuchs in Tschechien die Unterstützung seiner Lehre.
Prag, Hauptstadt der Tschechischen Republik und des einstigen böhmischen Königsreiches ist bereits hundert Jahre vor anderen Reform- bewegungen zum Zentrum der Reformation geworden. Die wittenbergische oder lutheri- sche Reformation erklang ebenfalls unter den böhmischen Utraquisten und bald hat sich auch hier eine Kommune deutschsprachiger Lutheraner etabliert. Prag wurde daher zu ei- nem der mannigfaltigsten und dynamischsten Reformzentren vom frühneuzeitlichen Europa.
Die Periode nach der Schlacht auf dem Weißberg (17. und 18. Jahrhundert), die Zeit der Rekatholisierung (Gegenreformation), ist mit einem neuen Kunststil – dem Barock – verknüpft, der bis heute die architektonische Gestalt Prags wesentlich beeinflusst und geformt hat. Neben der profanen Architektur (Fürstenpaläste und Patrizierhäuser) entstanden weiträumige Sakralbauten von Münstern und Klöstern, die von herausragenden Künstlern, Architekten, Bildhauern und Malern gebaut wurden.
Juden ließen sich seit dem 10. Jahrhundert in Prag nieder. Die ersten Ansiedlungen, die später spurlos verschwanden, waren auf der Kleinseite (Újezd) und unterhalb von Vyšehrad. Weitere jüdische Niederlassung mit einer Synagoge (heutige Dušní Str.) entstand wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert.