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Die Anfänge des Christentums

Tschechien befindet sich im Herzen Europas, an der Grenze zwischen der östlichen und der westlichen Kultur. Somit kreuzten sich in diesem relativ kleinen Land nicht nur Handelswege sondern auch spirituelle Wege.

Auf den Spuren der hl. Kyrill und Method durch Großmähren

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Aus dem fernen Südosten, aus Thessaloniki, kamen im Frühling des Jahres 863 die Brüder Konstantin (der später den Mönchsnamen Kyrill annahm) und Method nach Großmähren. Sie kamen auf Einladung des großmährischen Fürsten Rostislav um den christlichen Glauben bei den slawischen Völkern zu verbreiten. Und sie waren erfolgreich, was unter anderem daran lag, dass sie den Gottesdienst in der für das Volk verständlichen altslawischen Spache feierten, und nicht wie bis dahin üblich, auf Latein. Außerdem arbeitete Kyrill eine Schrift aus, die Glagoliza (später wurde das Kyrillische Alphabet nach ihm benannt).

Velehrad

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Dieses Städtchen im Südosten Mährens ist der wichtigste Wallfahrtsort Tschechiens. Vermutlich befand sich hier im 9. und 10. Jahrhundert die Hauptstadt des damals mächtigen Großmährischen Reiches. Vermutlich ist hier auch der Apostel und Erzbischof Method bestattet. Im Jahr 1985 schenkte Papst Johannes Paul II. der Basilika von Velehrad die sogenannte „goldene Rose“ ― ein Ehrengeschenk, das außer Velehrad bislang nur die Wallfahrtsorte Lourdes in Frankreich, Guadeloupe in Mexiko und Częstochowa in Polen erhalten haben.

 Svatý Hostýn

Svatý Hostýn

Der Wallfahrtsberg Svatý Hostýn ist wegen der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Basilica minor aus dem Jahr 1748) und ihrer Marienstatue der beliebteste Wallfahrtsort Mährens. Besonders sehenswert ist die Kapelle, in der eine Heilwasser-Quelle entspringt. Der Ort ist ebenfalls für seinen einzigartigen Kreuzweg berühmt, der vom namhaften Jugendstil-Architekten Dušan Jurkovič gestaltet wurde. Der Berg ist mit dem Wallfahrtsort Velehrad über einen Pilgerweg verbunden, auf dem viele weitere sakrale Sehenswürdigkeiten zu sehen sind

Das Freilichtmuseum Modrá

In der Gemeinde Modrá, unweit von Uherské Hradiště, fand man Überreste der vermutlich ältesten christlichen Kirche Tschechiens aus dem 8./9. Jahrhundert. Das Freilichtmuseum kann das ganze Jahr über besucht werden und bietet zahlreiche spannende Veranstaltungen: Vorführungen, Vorträge und Versuche zu den verschiedensten Themen, wie z.B. Metallschmelzen, Keramikherstellung, landwirtschaftliche Produktion und archäologische Ausgrabungen.

Das frühe Christentum in Prag und Umgebung

Die Prager Burg

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Dieser Burgkomplex, der zu den weltweit größten gehört, war der Herrschaftssitz sowohl von böhmischen Königen als auch von römischen Kaisern. Heute ist es die offizielle Residenz des tschechischen Staatspräsidenten und befindet sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Wahrzeichen der Prager Burg ist der St.-Veits-Dom (Katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha), der den Schutzpatronen Böhmens und Mährens, den Heiligen Veit (Vít), Wenzel (Václav) und Adalbert (Vojtěch) geweiht ist. Ursprünglich befand sich hier eine Rotunde aus dem 10. Jahrhundert. Kaiser Karl IV. begann im Jahr 1344 mit dem Dombau, der erst 1929 abgeschlossen wurde. Auf der Prager Burg lohnt sich ebenfalls ein Besuch des St.-Georg-Klosters (Klášter svatého Jiří), sowie der Allerheiligenkapelle (Kostel Všech svatých). Im zweiten Burghof kann in der Heilig-Kreuz-Kapelle (Kaple sv. Kříže) eine interessante Ausstellung zum Domschatz besichtigt werden.

 Stift Břevnov

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Das Stift Břevnov (Břevnovský klášter) wurde 993 als erstes Benediktinermännerkloster auf böhmischem Gebiet vom heiligen Adalbert (Vojtěch), dem zweiten Bischof von Prag, und Fürst Boleslav II. gegründet. Unter der St.-Margareta-Klosterkirche befinden sich in der Krypta noch Überreste der ursprünglichen romanischen Kirche. Anfang des 18. Jahrhunderts jedoch wurde die Kirche samt Kloster von den Baumeistern Christoph und Killian Ignaz Dientzenhofer im barocken Stil umgebaut, wodurch die romanischen und gotischen Elemente größtenteils verschwanden. Derzeit wird das gesamte Klostergelände samt Parkanlagen schrittweise renoviert.

Kosten Sie das Bier aus der Klosterbrauerei Břevnovský Benedict, dessen Geschichte ins 13. Jahrhundert zurück reicht. Die Brauerei ist in einem barocken Gebäude, dem ehemaligen Reitstall, untergebracht.

Die St.-Martins-Rotunde in Vyšehrad

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Das älteste erhaltene frühchristliche Bauwerk in Prag ist die St.-Martins-Rotunde (Rotunda sv. Martina) in Vyšehrad. Sie wurde im 11. Jahrhundert gebaut und ist mit ihrem Durchmesser von 6,5 Metern auch die größte Rotunde in Prag.

Die Umgebung von Prag

Stará Boleslav

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Stará Boleslav ist als jener Ort, an dem der böhmische Fürst und Heilige Wenzel (Václav) ermordet wurde in die Geschichte eingegangen. Der hl. Wenzel ist der wichtigste Schutzpatron des Landes und zugleich ein Symbol der tschechischen Staatlichkeit. An seine Ermordung erinnert der Gebäudekomplex Svatováclavský areál, zu dem die Kirche des hl. Wenzel (Kostel sv. Václava) mit der Cosmas-und-Damian-Krypta, sowie die Kirche des hl. Kliment gehören. Die Mariä-Himmelfahrts-Kirche (Chrám Nanebevzetí Panny Marie) in Stará Boleslav birgt ein kostbares Unikat: Das sogenannte Palladium České země, ein Metall-Relief auf dem Maria mit dem Jesuskind dargestellt ist. Der Legende nach schenkte der heilige Method einst dieses kleine Marienbildnis Fürstin Ludmilla zur Taufe. Diese wiederum schenkte es später ihrem Enkelsohn, dem heiligen Wenzel, der im 10. Jahrhundert in Stará Boleslav ermordet wurde.

Der Berg Říp

Der Berg Říp

Der Berg Říp hat eine wichtige symbolische und historische Bedeutung. Auf dessen Gipfel befindet sich die wohl berühmteste romanische Sehenswürdigkeit Tschechiens: die St.-Georgs-Rotunde (Rotunda sv. Jiří). Der Legende nach sollen sich hier die Vorfahren der Tschechen niedergelassen haben und man sagt, jeder Tscheche sollte zumindest einmal im Leben diesen Berg besteigen.

 

Quelle: CzechTourism